Growth Investing kann nicht funktionieren

Growth Investing kann nicht funktionieren

DZM Research

Artikel

vom

10.7.23

Ein kurzes Wort, weshalb die Argumentation rückwärts ist.

Wissenschaftliche Auswertungen zu Growth Investing kommen zum Schluss, dass Growth-Aktien langfristig underperformen. Währenddessen handelt es sich bei praktisch allen langfristigen Top-Performern um Wachstumsunternehmen. Wie kann das sein?

Aktienpreise werden kurzfristig durch nachrichtenbedingte Bewertungsänderungen getrieben. Langfristig ist die Geschichte simpler: Free Cashflow je Aktie. Die Anzahl ausstehender Aktien hängt von Optionsvergütungen, Neuemissionen und Rückkäufen ab. Free Cashflow wird in erster Linie durch Umsatzwachstum und in geringerem Ausmass durch Kostendisziplin befeuert. Das Unternehmen muss also langfristig seinen Umsatz steigern – wachsen – wenn die Aktie outperformen soll.

Werden Wettbewerbsvorteile vom Markt erkannt, steigt die Bewertung der Aktie. Dies manifestiert sich in hohen KGV’s. Steigt der Preis, sinkt die erwartete Performance einer Investition. Denn fundamental ändert sich nichts. Momentum-Investoren setzen auf das Anhalten der kurzfristigen Kursentwicklung. In anderen Worten: Sie amplifizieren die Swings. Was teuer ist, wird teurer.

Academia definiert Growth Investing durch hohe KGV’s – und genau hier liegt das Problem: Die Firmen finden erst dann in die Growth-Kategorie, wenn die Preise hoch und damit die gesamte Edge dahin ist. Die Erwartungen sind schlicht höher als die fundamentale Performance. Das Unternehmen kann nur enttäuschen. Das Resultat wird durch die Inklusion von unprofitablen Spekulationsaktien noch verschlimmert.

Die Researcher verstehen nicht, dass entdeckte Wachstumsunternehmen hoch bewertet sind, gerade weil sie so stark wachsen und profitabel sind (nicht umgekehrt). So darf man Growth Investing auf keinen Fall über Bewertungskriterien definieren. Mr. Market spielt regelmässig verrückt und bietet Wachstumspapiere zu Schleuderpreisen an – doch genau diese fallen nicht unter «Growth». Die Forscher wären also besser bedient, wenn sie die Aktien nach Umsatzwachstum filtern (und ein Paar konservative Kriterien wie positive Free Cashflows, eine mindestens mittelmässige Profitabilität und keine exzessive Verschuldung mit einfliessen lassen) würden.

Eliminieren Sie noch die stark überbewerteten Papiere aus Ihrem Sample und Sie sind beim klassischen Quality Investing angelangt – welches empirisch betrachtet hervorragend funktioniert. Diese Herangehensweise verfolgen wir bei alphaNovum. Machen Sie sich selbst ein Bild und lassen Sie sich inspirieren. Sollten Sie zum sogenannten «passiven» Lager gehören, sparen Sie einen World Quality Factor Index (z.B. WKN: IWQU) an.

www.alphanovum.de

Glossar

KGV = Aktienkurs dividiert durch den Gewinn je Aktie.
Edge = Struktureller Vorteil gegenüber anderen.

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